Zwei Mäuse und ein Lied

Ein Theaterstück nach einer Geschichte von Ursel Scheffler

Verfasst und aufgeführt von der Klasse 4b der GS Holzmaden Dezember 2003

 

1. Szene

Erzähler:  Eine Feldmaus, nennen wir sie einmal Nina, irrte auf einem Maisfeld umher und suchte ein Mauseloch, das noch nicht zugefroren war.

Nina:  Mist, alle Mäuselöcher sind zugefroren! Ich habe so einen großen Hunger und mir ist so kalt! Ich werd einfach ins Dorf laufen und schauen, ob ich einen Unterschlupf und etwas zu essen finde.

 

2. Szene

Erzähler: Nina findet Unterschlupf in der Kirche und trifft dort Lena, die Kirchenmaus.

Lena: Wer bist du und wie heißt du?

Nina: Ich bin eine Feldmaus und heiße Nina.

Lena: Wieso bist du nicht in deinem Mauseloch?

Nina: Alle Mäuselöcher sind zugefroren. Mir ist kalt und ich habe Hunger.

Lena: Ich habe dort bei der Orgel ein paar Brotkrümel entdeckt. Ich will sie mit dir teilen.

Gehen hin und beginnen zu fressen.

Nina: Mmh, lecker! Aber es reicht mir nicht. Aber sag mal, was duftet denn hier so gut?

Lena: Das ist das Leder vom Blasebalg der Orgel.

Nina: Kann man das essen?

Lena: Keine Ahnung, hab ich noch nicht probiert.

Nina: Na komm, dann probieren wir es mal.

 

3. Szene

Erzähler: Der Lehrer des Dorfes wollte, wie so oft, auf der Orgel üben.

Lehrer setzt sich an die Orgel, nichts ist zu hören.

Lehrer: Nanu, was ist denn jetzt los?

Lehrer wundert sich, Pfarrer kommt herein.

Lehrer: Herr Pfarrer, stellen Sie sich vor, die Orgel ist kaputt!

Pfarrer: Was? Die Orgel? Aber das ist ja schrecklich! Was kann denn da passiert sein?

Lehrer: Kommen Sie, schauen wir mal nach.

Verkriechen sich hinter der Orgel und schauen nach.

Lehrer: Schauen Sie, hier, der Blasebalg hat ein Loch.

Pfarrer: Das war bestimmt die Kirchenmaus! Aber was machen wir jetzt? Ein Weihnachtsabend ohne Orgel in der Kirche? Eine Messe ohne Musik? Das ist doch unmöglich!

Lehrer: Wenn wir ein Lied hätten - ein einfaches Lied, das meine Schulkinder zur Gitarre singen könnten.

Pfarrer: Hm, ich habe da ein kleines Gedicht geschrieben. Es heißt „Stille Nacht, heilige Nacht“

Pfarrer gibt Lehrer ein Blatt, der liest es.

Lehrer: Ich glaube, ich habe schon eine Idee ...

 

 

4. Szene

Eine kleine Tafel als Zeichen für  die Schule. Ein Tisch, darauf sitzen ein paar Kinder.

Erzähler: Am nächsten Tag in der Schule.

Lehrer kommt durch die Tür.

Lehrer: Guten Morgen, Kinder.

Alle Kinder: Guten Morgen, Herr Gruber.

Lehrer: Wir haben ein großes Problem. Die Orgel ist kaputt.

Einige Kinder: Oh, Mist, so ein Pech.

Kind 1: Aber was hat das mit uns zu tun?

Lehrer: Ein Weihnachtsgottesdienst ohne Musik, das wäre doch nicht auszudenken, oder?

Kind 2: Dann können wir doch was singen!

Kind 3: Au ja, aber was?

Lehrer: Zufällig habe ich ein neues Lied dabei, das der Pfarrer getextet hat, das könnten wir doch singen.

Lehrer teilt Blätter aus, Kinder singen.

Erzähler: So kam es, dass am Weihnachtsabend des Jahres 1818 dieses Lied in einem kleinen Dorf in Österreich zum ersten Mal erklang. Ob wirklich zwei Mäuse Schuld daran waren, wissen wir nicht. Aber dass der Lehrer Gruber und der Pfarrer Mohr dieses Lied erfunden haben, das weiß ich genau. Und vielleicht singt ihr dieses Lied ja auch am heiligen Abend in der Kirche. Falls nicht eine Maus den Blasebalg der Orgel durchgenagt hat ....

ENDE

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